Vor
50 Jahren, am 22. April
1955, wurde der
Spielmannszug des Emder
Schützencorps
gegründet. Zuvor wurde
auf der
Generalversammlung des
Emder Schützencorps im
Februar 1955 im Hotel
Kronprinz nach lebhafter
Diskussion über die
Ausweitung des Emder
Schützenwesens, der
Schützenbruder Jonni
Meißner mit dieser
Aufgabe betraut. Besondere
Unterstützung bei der
Gründung des
Spielmannszuges kam aus
den Reihen der älteren
Schützenbrüder, die auf
Vorschlag von Cornelius
Bakker Bausteine mit
einem symbolischen Wert
kauften und damit die
Grundlage zur Anschaffung
der ersten Instrumente
bildeten.
Nach
dem Gründungsprotokoll
fand der erste
Übungsabend des
Spielmannszuges am 6. Mai
1955 statt.
Die
musikalische Ausbildung
der bis dahin 22
Spielleute erfolgte durch
die Schützenbrüder
Alfred Meyer und Jan
Bakker.
Am
14. Juni 1955 wurde der
mit der Ausbildung der
Tamboure beauftragte Jan
Bakker zum ersten
Tambourmajor des
Spielmannszuges ernannt.
Ihm zur Seite wurden die
Spielleute Friedrich
Bruns als Kassierer und
Hans Buss als
Schriftführer gewählt.
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Auf
dem Herrenabend
anlässlich des 106.
Emder Schützen- und
Volksfestes im September
1955 hatte der
Spielmannszug seinen
ersten öffentlichen
Auftritt. |
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Der
Beifall und die breite
Zustimmung seitens der
Emder Bevölkerung
zeigten sowohl den
Verantwortlichen, wie
auch den Spielleuten,
dass sie mit ihrer Musik
auf dem richtigen Weg
waren. Aus
dem Protokoll:
Unserem
Tambourmajor Jan Bakker
ist es gelungen, in einem
Jahr einen Spielmannszug
hervorzubringen, der ein
Anrecht darauf besitzt,
sich in der
Öffentlichkeit sehen
lassen zu dürfen.
Ein
Jahr nach der Gründung
spielte der Spielmannszug
im Juni 1956 zum ersten
Schützen- und Volksfest
der Nachbargemeinde Hinte
auf. Bis zum heutigen Tag
ist der Spielmannszug
ohne Unterbrechung ein
fester Bestandteil dieser
traditionellen
Veranstaltung.
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Im
Jahr 1957 erfolgte die
Anreise des
Spielmannszuges zum
Schützenfest in Hinte
mit einem Motorboot über
die Kanäle. |
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Im
Jahr 1958 übergab Hans
Buss die Funktion des
Schriftführers an Johann
Lolo Krüger.
Dieser war maßgeblich an
der Ausrichtung der
beiden ersten
internationalen
Musiktreffen in den
Jahren 1962 und 1963 in
Emden beteiligt.
Die Veranstaltungen
fanden jeweils eine Woche
nach dem Emder Schützen-
und Volksfest im Haupt-
und Königszelt statt.
Hier wurden die
Spielmannszüge für den
Wettstreit in
nachfolgende Klassen
eingeteilt: |
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I |
a)
Städtische
Spielmannszüge ohne
Nebeninstrumente |
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b)
Ländliche
Spielmannszüge ohne
Nebeninstrumente |
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II |
a) Städtische
Spielmannszüge mit
Nebeninstrumente
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b) Ländliche
Spielmannszüge mit
Nebeninstrumente |
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III |
Sonderklasse
für ausländische
Spielmannszüge |
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Neben
der Ausrichtung der
eigenen Musiktreffen nahm
der Spielmannszug in den
60er Jahren auch an
Veranstaltungen in
Rastede, Wagenborgen
Groningen und Wittmund
teil. So konnten von 1959
bis 1965 elf erste
Plätze, drei zweite
Plätze und einmal der
dritte Platz errungen
werden. Auch Tambourmajor
Jan Bakker erreichte bei
diesen Veranstaltungen
vordere Plätze. Hier u.
a. zu erwähnen, ein
erster Platz zusammen mit
dem Tambourmajor des
Leeraner Schützen-
Spielmannszug mit der
Tagesbestbenotung von 29
Punkten im Jahr 1962 beim
Musiktreffen in Emden. |
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Im
Jahr 1963 gründete
Tambourmajor Jan Bakker
einen Schützen -
Kinderspielmannszug.
Ausgebildet wurden zu
diesem Zeitpunkt 35
Mädchen und Jungen von
den Spielleuten Herbert
van Laaten (Flöte)
und Hartwig Bakker
(Trommel). |
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Da
die damalige Satzung des
Schützencorps keine
weiblichen Mitglieder in
Schützentracht vorsah
und die Mädchen im Corps
nicht aufgenommen werden
konnten, stellte Jan
Bakker sein Amt als
Tambourmajor zur
Verfügung. Im
August 1964 wurde Jan
Bakker aufgrund seiner
besonderen Verdienste um
den Spielmannszug zum
Ehren-Tambourmajor
ernannt.
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Nachfolger
im Amt des Tambourmajors
wurde Fritz Glabasnia (im
Bild links außen),
ebenfalls
Gründungsmitglied aus
dem Jahr 1955. |
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Im
Jahr 1964 wurde Herbert
van Laaten Schriftführer
des Emder
Spielmannszuges. Bereits
ein Jahr später
übernahm Wilhelm David
dieses Amt, der diese
Funktion bis 1979
ausübte. Das
Jahr 1965 brachte auch
musikalische Neuerungen.
So wurde der Klangkörper
des Spielmannszuges durch
den Einsatz von Großer
Trommel, Marschbecken und
Lyra erheblich
beeinflusst. Das
Klangvolumen nahm zu und
die Lyra sorgte beim
Emder
Schützen-Spielmannszug
in den hohen Tonlagen
für ein bisher nicht
gekanntes Klangbild.
Auf
der Hauptversammlung des
Spielmannszuges im Jahr
1967 wurden, auf Wunsch
des Tambourmajors Fritz
Glabasnia, zwei
stellvertretende
Tambourmajore gewählt.
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Die
Abstimmung ergab, dass
Georg Hehl als Vertreter
der Trommler und Eduard
Smit als Vertreter der
Flötisten diese
Funktionen übernahmen. Ebenfalls
wurde beschlossen, dass
erstmalig am 18.02.1967
ein Kohlessen
durchgeführt werden
sollte.
Im
Rahmen des 121. Emder
Schützen- und
Volksfestes im Jahr 1970
stellte der Spielmannszug
erstmalig den Marsch
Emder
Schützenklänge
vor.
Dieser,
über den Grenzen Emdens
hinaus bekannte Marsch,
wurde von unserem
Spielkameraden Johann
Breedveld komponiert und
gehört bis zum heutigen
Tag zum festen Repertoire
des Spielmannszuges.
Am
14. Januar 1972 gab der
amtierende Tambourmajor
Fritz Glabasnia aus
persönlichen Gründen
seinen Rücktritt
bekannt. Als Dank für
seine geleistete
Tätigkeit wurde Fritz
Glabasnia durch die
Spielleute und in
Abstimmung mit der
Hauptversammlung des
Schützencorps zum
Ehren-Tambourmajor
ernannt.
Zum Nachfolger wurde der
bisherige zweite
Tambourmajor Georg Hehl
einstimmig durch die
Spielleute gewählt.
Während seiner
20-jährigen Tätigkeit
zählten Wilhelm David,
Menno Müller, Erwin
Esderts und Wolfgang Hehl
zu seinen
Stellvertretern.
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Nachdem
Wilhelm David sein Amt
als Schrift- und
Geschäftsführer 1979
zur Verfügung stellte,
übernahm Manfred
Hausmann diese Aufgabe. Im
Jahr 1981 stiftete der
Spielmann Heinz
Hugo
Czerlikowski dem
Spielmannszug eine
Standarte, die bis zum
heutigen Tag einen festen
Platz im Spielmannszug
hat.
Neben
den musikalischen
Auftritten bei Umzügen
und Platzkonzerten, hat
der Spielmannszug auch
bei Theaterstücken
mitgewirkt. Die
Aufführung De
Prinzgemahl wurde
durch die Teilnahme des
Spielmannszuges zu einem
vollen Erfolg des
Borssumer Spöldeels.
Kein Wunder, haben wir
doch mit Johann Breedveld
und Wilhelm David zwei
aktive
Spöldeelmitglieder in
unseren Reihen.
Seit
Bestehen des
Spielmannszuges standen
immer wieder
Ausflugsfahrten auf dem
Programm. Hier u.
a. Fahrten nach Bad
Salzig, Cochem,
Braunlage, Adenau,
Calmbach, Rüdesheim,
Herringen, Fort Büg
Eckenthal sowie zum
rheinischen Karneval nach
Bonn und Remagen.
Besuche
in England bei der
befreundeten Hillingdon
Band sowie in Norwegens
Hauptstadt Oslo gehörten
ebenfalls zu den
Reisezielen des
Spielmannszuges.
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Ostfriesisches
Bundesschießen 1981 in
Emden |
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Aufgrund
der Bemühungen des
damaligen 2. Vorsitzenden
des Emder Schützencorps,
Heinz Geiken, hatte der
Spielmannszug erstmalig
im Jahr 1985 die
Möglichkeit, als
Gastverein der
Schützenvereinigung
Hannover-Marienwerder am
weltgrößten
Schützenausmarsch in
Hannover teilzunehmen.
Durch den beruflichen
Wechsel des Spielmanns
Ralf Fröhling nach
Hannover entstanden
Kontakte zu verschiedenen
Hannoveraner
Spielmannszügen. Besuche
der Emder Spielleute zu
den unterschiedlichsten
Veranstaltungen in
Hannover folgten,
und erstmalig im
Jahr 1987 der Gegenbesuch
der Hannoveraner zum
Emder Schützen- und
Volksfest. Durch diese
langjährigen Beziehungen
sind neben den
Traditionen auch
persönliche
Freundschaften entstanden
und zwischenzeitlich auch
drei Eheschließungen.
Besonders zu erwähnen
sind in diesem
Zusammenhang die
Spielmannszüge
Hannover-Mittelfeld,
Hannover-Laatzen,
Hannover-Ricklingen,
Hannover Süd-Ost. Neben
den verschiedensten
Märschen hat der
Spielmannszug des Emder
Schützencorps auch den
Großen Zapfenstreich in
seinem Programm. Sowohl
zu besonderen Anlässen
im Rahmen des Emder
Schützenfestes, wie auch
seit Jahrzehnten zum
Schützenfest in Loga,
wird diese musikalische
Zeremonie im
Zusammenspiel mit
verschiedenen
Musikkapellen durch den
Spielmannszug
präsentiert.
Nach
dem Schützenfest im Jahr
1987 stellte Manfred
Hausmann das Amt des
Schrift- und
Geschäftsführers zur
Verfügung. Abermals
übernahm Wilhelm David
diese Aufgabe.
Im
Jahr 1990 wurden dann
erstmalig weibliche
Spielleute aufgenommen.
Wir stellen fest, dass
ohne unsere Damen der
Spielmannszug heute gar
nicht mehr denkbar wäre!
Mit
dem Ende des 143. Emder
Schützen- und
Volksfestes im September
1992 trat der
Tambourmajor Georg Hehl
von seinem Amt zurück.
In diesem Zusammenhang
möchten wir die
Verdienste von Georg Hehl
um den Spielmannszug noch
einmal hervorheben.
Auf
der Hauptversammlung des
Spielmannszuges im Jahr
1993 wurde Wolfgang Hehl
als neuer Tambourmajor
gewählt. Als seinen
Stellvertreter wählten
die Spielleute im Jahr
1994 Thomas Spree.
Unser
langjähriger Schrift-
und Geschäftsführer
Wilhelm David stellte im
Jahr 1995 sein Amt zur
Verfügung. Nachfolger
wurde Jens Klinkenborg.
Am
27. Mai 1995, zum 40.
Jubiläum des
Spielmannszuges des Emder
Schützencorps, fand im
Rahmen der Emder
Matjestage auf dem
Rathausplatz ein
Freundschaftstreffen mit
zwölf Musikgruppen
statt. Neben Musikgruppen
aus dem Ostfriesischen
Raum zählten auch
Spielmannszüge aus
Hannover zu den Gästen.
Auf
der
Jahreshauptversammlung
des Spielmannszuges im
Jahr 1996 stand Thomas
Spree als
stellvertretender
Tambourmajor nicht wieder
zur Wahl. Nachfolger
wurde Uwe Geburzi.
Erstmals wurden in diesem
Rahmen zwei Jugendleiter
gewählt, die für die
Ausbildung der
jugendlichen Spielleute
zuständig waren.
Seit
1998 stellt der
Spielmannszug einen
Vertreter im Vorstand des
Emder Schützencorps und
seit 1999 mit Uwe Geburzi
den Musikreferenten der
Fachgruppe Spielmanns-
und Musikzüge im
Ostfriesischen
Schützenbund.
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Abmarsch
von Schützenkönig
Alfred Lüppen 1998. |
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Ab
2000 |
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Übersicht |
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