Der Spielmannszug
Es klappt
 
 
 
 
     
 
  Die Chronik des Emder Schützen-Spielmannszuges.  
  (Zusammengestellt von Uwe Geburzi, ab 2011 Ralf Fröhling)  
 
 
Vor 50 Jahren, am 22. April 1955, wurde der Spielmannszug des Emder Schützencorps gegründet. Zuvor wurde auf der Generalversammlung des Emder Schützencorps im Februar 1955 im Hotel Kronprinz nach lebhafter Diskussion über die Ausweitung des Emder Schützenwesens, der Schützenbruder Jonni Meißner mit dieser Aufgabe betraut.

Besondere Unterstützung bei der Gründung des Spielmannszuges kam aus den Reihen der älteren Schützenbrüder, die auf Vorschlag von Cornelius Bakker Bausteine mit einem symbolischen Wert kauften und damit die Grundlage zur Anschaffung der ersten Instrumente bildeten.

Nach dem Gründungsprotokoll fand der erste Übungsabend des Spielmannszuges am 6. Mai 1955 statt.
Die musikalische Ausbildung der bis dahin 22 Spielleute erfolgte durch die Schützenbrüder Alfred Meyer und Jan Bakker.

Am 14. Juni 1955 wurde der mit der Ausbildung der Tamboure beauftragte Jan Bakker zum ersten Tambourmajor des Spielmannszuges ernannt. Ihm zur Seite wurden die Spielleute Friedrich Bruns als Kassierer und Hans Buss als Schriftführer gewählt.

 
Auf dem Herrenabend anlässlich des 106. Emder Schützen- und Volksfestes im September 1955 hatte der Spielmannszug seinen ersten öffentlichen Auftritt.  
 
Der Beifall und die breite Zustimmung seitens der Emder Bevölkerung zeigten sowohl den Verantwortlichen, wie auch den Spielleuten, dass sie mit ihrer Musik auf dem richtigen Weg waren.

Aus dem Protokoll: 
„Unserem Tambourmajor Jan Bakker ist es gelungen, in einem Jahr einen Spielmannszug hervorzubringen, der ein Anrecht darauf besitzt, sich in der Öffentlichkeit sehen lassen zu dürfen.“

Ein Jahr nach der Gründung spielte der Spielmannszug im Juni 1956 zum ersten Schützen- und Volksfest der Nachbargemeinde Hinte auf. Bis zum heutigen Tag ist der Spielmannszug ohne Unterbrechung ein fester Bestandteil dieser traditionellen Veranstaltung.

 
  Im Jahr 1957 erfolgte die Anreise des Spielmannszuges zum Schützenfest in Hinte mit einem Motorboot über die Kanäle.
 
Im Jahr 1958 übergab Hans Buss die Funktion des Schriftführers an Johann „Lolo“ Krüger.
Dieser war maßgeblich an der Ausrichtung der beiden ersten internationalen Musiktreffen in den Jahren 1962 und 1963 in Emden beteiligt.
Die Veranstaltungen fanden jeweils eine Woche nach dem Emder Schützen- und Volksfest im Haupt- und Königszelt statt.
Hier wurden die Spielmannszüge für den Wettstreit in nachfolgende Klassen eingeteilt:
 
I a) Städtische Spielmannszüge ohne Nebeninstrumente
  b) Ländliche Spielmannszüge ohne Nebeninstrumente
   
II  a) Städtische Spielmannszüge mit Nebeninstrumente    
  b)  Ländliche Spielmannszüge mit Nebeninstrumente
   
III   Sonderklasse für ausländische Spielmannszüge
 
Neben der Ausrichtung der eigenen Musiktreffen nahm der Spielmannszug in den 60er Jahren auch an Veranstaltungen in Rastede, Wagenborgen Groningen und Wittmund teil. So konnten von 1959 bis 1965 elf erste Plätze, drei zweite Plätze und einmal der dritte Platz errungen werden. Auch Tambourmajor Jan Bakker erreichte bei diesen Veranstaltungen vordere Plätze. Hier u. a. zu erwähnen, ein erster Platz zusammen mit dem Tambourmajor des Leeraner Schützen- Spielmannszug mit der Tagesbestbenotung von 29 Punkten im Jahr 1962 beim Musiktreffen in Emden.
 
Im Jahr 1963 gründete Tambourmajor Jan Bakker einen Schützen - Kinderspielmannszug. Ausgebildet wurden zu diesem Zeitpunkt 35 Mädchen und Jungen von den Spielleuten Herbert van Laaten (Flöte) und  Hartwig Bakker (Trommel).  
 
Da die damalige Satzung des Schützencorps keine weiblichen Mitglieder in Schützentracht vorsah und die Mädchen im Corps nicht aufgenommen werden konnten, stellte Jan Bakker sein Amt als Tambourmajor zur Verfügung.

Im August 1964 wurde Jan Bakker aufgrund seiner besonderen Verdienste um den Spielmannszug zum Ehren-Tambourmajor ernannt.

 
  Nachfolger im Amt des Tambourmajors wurde Fritz Glabasnia (im Bild links außen), ebenfalls Gründungsmitglied aus dem Jahr 1955.
 
Im Jahr 1964 wurde Herbert van Laaten Schriftführer des Emder Spielmannszuges. Bereits ein Jahr später übernahm Wilhelm David dieses Amt, der diese Funktion  bis 1979 ausübte.

Das Jahr 1965 brachte auch musikalische Neuerungen. So wurde der Klangkörper des Spielmannszuges durch den Einsatz von Großer Trommel, Marschbecken und Lyra erheblich beeinflusst. Das Klangvolumen nahm zu und die Lyra sorgte beim Emder Schützen-Spielmannszug in den hohen Tonlagen für ein bisher nicht gekanntes Klangbild.

Auf der Hauptversammlung des Spielmannszuges im Jahr 1967 wurden, auf Wunsch des Tambourmajors Fritz Glabasnia, zwei stellvertretende Tambourmajore gewählt.

 
 
Die Abstimmung ergab, dass Georg Hehl als Vertreter der Trommler und Eduard Smit als Vertreter der Flötisten diese Funktionen übernahmen.

Ebenfalls wurde beschlossen, dass erstmalig am 18.02.1967 ein „Kohlessen“ durchgeführt werden sollte.

Im Rahmen des 121. Emder Schützen- und Volksfestes im Jahr 1970 stellte der Spielmannszug erstmalig den Marsch „Emder Schützenklänge“ vor.

Dieser, über den Grenzen Emdens hinaus bekannte Marsch, wurde von unserem Spielkameraden Johann Breedveld komponiert und gehört bis zum heutigen Tag zum festen Repertoire des Spielmannszuges.

Am 14. Januar 1972 gab der amtierende Tambourmajor Fritz Glabasnia aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Als Dank für seine geleistete Tätigkeit wurde Fritz Glabasnia durch die Spielleute und in Abstimmung mit der Hauptversammlung des Schützencorps zum Ehren-Tambourmajor ernannt.
Zum Nachfolger wurde der bisherige zweite Tambourmajor Georg Hehl einstimmig durch die Spielleute gewählt.
Während seiner 20-jährigen Tätigkeit zählten Wilhelm David, Menno Müller, Erwin Esderts und Wolfgang Hehl zu seinen Stellvertretern.  

 
 

 

Nachdem Wilhelm David sein Amt als Schrift- und Geschäftsführer 1979 zur Verfügung stellte, übernahm Manfred Hausmann diese Aufgabe.

Im Jahr 1981 stiftete der Spielmann Heinz „Hugo“ Czerlikowski dem Spielmannszug eine Standarte, die bis zum heutigen Tag einen festen Platz im Spielmannszug hat.

Neben den musikalischen Auftritten bei Umzügen und Platzkonzerten, hat der Spielmannszug auch bei Theaterstücken mitgewirkt. Die Aufführung „De Prinzgemahl“ wurde durch die Teilnahme des Spielmannszuges zu einem vollen Erfolg des Borssumer Spöldeels.
Kein Wunder, haben wir doch mit Johann Breedveld und Wilhelm David zwei aktive Spöldeelmitglieder in unseren Reihen.

Seit Bestehen des Spielmannszuges standen immer wieder Ausflugsfahrten auf dem Programm.  Hier u. a. Fahrten nach Bad Salzig, Cochem, Braunlage, Adenau, Calmbach, Rüdesheim, Herringen, Fort Büg Eckenthal sowie zum rheinischen Karneval nach Bonn und Remagen.

Besuche in England bei der befreundeten Hillingdon Band sowie in Norwegens Hauptstadt Oslo gehörten ebenfalls zu den Reisezielen des Spielmannszuges.

 

Ostfriesisches Bundesschießen 1981 in Emden
 
Aufgrund der Bemühungen des damaligen 2. Vorsitzenden des Emder Schützencorps, Heinz Geiken, hatte der Spielmannszug erstmalig im Jahr 1985 die Möglichkeit, als Gastverein der Schützenvereinigung Hannover-Marienwerder am weltgrößten Schützenausmarsch in Hannover teilzunehmen. Durch den beruflichen Wechsel des Spielmanns Ralf Fröhling nach Hannover entstanden Kontakte zu verschiedenen Hannoveraner Spielmannszügen. Besuche der Emder Spielleute zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen in Hannover folgten, und erstmalig im Jahr 1987 der Gegenbesuch der Hannoveraner zum Emder Schützen- und Volksfest. Durch diese langjährigen Beziehungen sind neben den Traditionen auch persönliche Freundschaften entstanden und zwischenzeitlich auch drei Eheschließungen. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Spielmannszüge Hannover-Mittelfeld, Hannover-Laatzen, Hannover-Ricklingen, Hannover Süd-Ost.

Neben den verschiedensten Märschen hat der Spielmannszug des Emder Schützencorps auch den Großen Zapfenstreich in seinem Programm. Sowohl zu besonderen Anlässen im Rahmen des Emder Schützenfestes, wie auch seit Jahrzehnten zum Schützenfest in Loga, wird diese musikalische Zeremonie im Zusammenspiel mit verschiedenen Musikkapellen durch den Spielmannszug präsentiert.

Nach dem Schützenfest im Jahr 1987 stellte Manfred Hausmann das Amt des Schrift- und Geschäftsführers zur Verfügung. Abermals übernahm Wilhelm David diese Aufgabe.

Im Jahr 1990 wurden dann erstmalig weibliche Spielleute aufgenommen. Wir stellen fest, dass ohne unsere Damen der Spielmannszug heute gar nicht mehr denkbar wäre!

Mit dem Ende des 143. Emder Schützen- und Volksfestes im September 1992 trat der Tambourmajor Georg Hehl von seinem Amt zurück. In diesem Zusammenhang möchten wir die Verdienste von Georg Hehl um den Spielmannszug noch einmal hervorheben.

Auf der Hauptversammlung des Spielmannszuges im Jahr 1993 wurde Wolfgang Hehl als neuer Tambourmajor gewählt. Als seinen Stellvertreter wählten die Spielleute im Jahr 1994 Thomas Spree.

Unser langjähriger Schrift- und Geschäftsführer Wilhelm David stellte im Jahr 1995 sein Amt zur Verfügung. Nachfolger wurde Jens Klinkenborg.

Am 27. Mai 1995, zum 40. Jubiläum des Spielmannszuges des Emder Schützencorps, fand im Rahmen der Emder Matjestage auf dem Rathausplatz ein Freundschaftstreffen mit zwölf Musikgruppen statt. Neben Musikgruppen aus dem Ostfriesischen Raum zählten auch Spielmannszüge aus Hannover zu den Gästen.

Auf der Jahreshauptversammlung des Spielmannszuges im Jahr 1996 stand Thomas Spree als stellvertretender Tambourmajor nicht wieder zur Wahl. Nachfolger wurde Uwe Geburzi. Erstmals wurden in diesem Rahmen zwei Jugendleiter gewählt, die für die Ausbildung der jugendlichen Spielleute zuständig waren.

Seit 1998 stellt der Spielmannszug einen Vertreter im Vorstand des Emder Schützencorps und seit 1999 mit Uwe Geburzi den Musikreferenten der Fachgruppe Spielmanns- und Musikzüge im Ostfriesischen Schützenbund.

 
  Abmarsch von Schützenkönig Alfred Lüppen 1998.
 
 
Ab 2000
 
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